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Marcel Breuer: Eine Bauhaus-Ikone

Marcel Breuer ist eine der zentralen Figuren in der Architektur und dem Design des vergangenen Jahrhunderts. Nicht nur gilt er als Erfinder des modernen Stahlrohrmöbels, sondern agierte darüber hinaus als Architekt, der mit der Gestaltung zahlreicher Gebäude der ästhetischen Wahrnehmung von Städten seinen Stempel aufdrückte. Heute wird der Name Marcel Breuer stets im Zusammenhang mit dem Weimarer Bauhaus genannt, in welchem er unter Walter Gropius viele lernte und arbeitete. Wir werfen ein Blick auf eine bewegende Lebensgeschichte, die unser Bild von Ästhetik und Design noch heute maßgeblich prägt.

Wien und das Bauhaus

Marcel Breuer wurde am 21. Mai 1902 im Pécs im ehemaligen Österreich-Ungarn geboren. Mit dem Ziel eine künstlerische Ausbildung zu erfahren, zog es ihn nach Wien, wo der junge Breuer aber schnell unzufrieden mit dem Traditionalismus der Wiener Akademie war, welcher sich vor allem mit der Studie vergangener und klassischer Designformen beschäftigte. Das Bauhaus-Manifest, 1919 verfasst von Walter Gropius, gab Breuer den Anreiz das Studium in Wien schon nach sechs Wochen wieder zu verlassen, um sich der Bewegung des Bauhauses in Weimar anzuschließen. Gegensätzlich zu den Traditionen der Wiener Lehre, stellte Gropius in seinem Manifest andere Aspekte in den Vordergrund:

Architekten, Bildhauer oder Maler sollten sich alle wieder auf die Handwerkskunst besinnen, weil es keine professionelle Kunst gibt

Mit der Aussicht frei experimentieren und so seine Ideen verwirklichen zu können, begann Marcel Breuer 1920 in der Möbelwerkstatt am Bauhaus in Weimar eine Ausbildung zum Tischler.

Junge Jahre

In der ersten Zeit in Weimar beschäftigte sich Breuer noch mit der Malerei, ehe er seinen Fokus auf die Schreinerei begrenzte und 1923 sein Gesellenstück für das Versuchshaus des Bauhauses entwickelte. Dabei handelte es sich um einen Toilettentisch der Dame, der sich in sein Portfolio an avantgardistischen Holzmöbeln einreihte. Schon als junger Handwerker und Künstler war in Breuers Werken eine klare Linie zu erkennen. Wenige gleichförmige, dafür aber variabel einsetzbare Einzelteile fügen sich zu einem Möbelstück zusammen. Dies bildet die Grundlage für die heute so bekannten Ausprägungen von Stahlrohrmöbeln, bei welchen ebendiese gleichförmigen Bestandteile und wiederauftretenden Formen zu einer Gesamtwirkung verschmelzen. Der 1925 entworfene Clubsessel B3, bekannt als Wassily-Chair, ist auch heute noch einer der bekanntesten Designklassiker weltweit. In seiner Zeit in Weimar arbeitete Breuer als Mitarbeiter in dem von Walter Gropius geführten Architekturbüro und arbeitete in diesem Kontext an der Innenreinrichtung des expressionistischen Hauses Sommerfeld und an weiteren Entwürfen mit. Am Weimarer Bauhaus war eine klassische Ausbildung zum Architekten nicht vorgesehen, weshalb es Breuer für einige Monate nach Paris zog, um dort Architekturstudien vorzunehmen – schließlich verstand er sich in erster Linie als Architekt.

Zusammenarbeit mit Walter Gropius

1925 kehrte Marcel Breuer zum Bauhaus zurück, welches zu diesem Zeitpunkt gerade auf seinen Umzug von Weimar nach Dessau vorbereitet wurde. Zusammen mit Walter Gropius und seinem Architektur-Kollegen Adolf Meyer arbeitete Breuer an dem Einrichtungskonzept für das neue, radikal gestaltete Schulgebäude in Dessau. In der Position als Leiter der Möbelwerkstatt am Bauhaus Dessau entwickelte er für das neue Gebäude zahlreiche Möbel, die sich durch eine leichte Konstruktion einfach bewegen lassen konnten und sich somit in den funktionalen Neubau einfügten. In dieser Zeit entwickelte Breuer viele der Designs, welche noch heute synonym mit moderner Einrichtung genannt werden. Die Zeitlosigkeit seiner Konzepte und Konstruktionen ist auf Breuers Weitsicht zurückzuführen: Seine Entwürfe sahen eine industrielle Produktion der Möbel vor und regten die Debatte der Vorkriegsjahre an, dass der Designer nicht mehr nur Schöpfer von Luxusprodukten sei, sondern Möbel auch für einen breiten Markt zugänglich gemacht werden könnten. Außerdem sollten die Möbel möglichst anpassbar und modular sein, dass sich verschiedene Entwürfe miteinander kombinieren lassen würden. 1927 verließ er das Bauhaus und verschaffte seinen Bestrebungen durch die Gründung seines Unternehmens Standard Möbel Lengley & Co (heute Teil von Thonet) Ausdruck.

Flucht aus Deutschland und Lebenswerk

1933 verließ Marcel Breuer aufgrund seiner jüdischen Herkunft Deutschland. Nach Stationen in Ungarn und London, zog es ihn 1937 in die Vereinigten Staaten. Hier kehrte er in den Hochschulbetrieb zurück und arbeitete als Dozent und später als Professor an der Graduate School of Design an der Harvard University. Auch hier kreuzten sich wieder die Wege mit seinem Lehrmeister Walter Gropius, mit welchem er gemeinsam ein Architekturbüro gründete und gemeinsam unter anderem die Architekturfakultät der Harvard University entwarf. Das gemeinsame Architekturbüro mit Gropius wurde zwar aufgelöst, doch Breuer eröffnete direkt im Anschluss 1941 ein eigenes Büro. Er gab seine Lehrtätigkeit an 1946 auf und fokussierte sich vollständig auf die Architektur. Er realisierte zahlreiche Großprojekte wie einen ganzen Wintersportort in den französischen Alpen, das Whitney Museum of Modern Art oder das Hauptgebäude der UNESCO in Paris. 1981 verstarb Marcel Breuer im Alter von 79 Jahren und hinterließ ein Lebenswerk, das sich in der Architektur- und Designwelt durch zeitloses, pragmatisches und innovative Designästhetik auf ewig verfestigt hat.

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